Fundamenta Real Estate AG

Das Magische Dreieck

Nicht nur Immobilien, sondern auch das Fremd­kapital sollten in den Genuss einer aktiven Bewirt­schaftung kommen. Wie dies geht? Durch Anwen­dung des magischen Dreiecks.

In den letzten zehn Jahren haben sich Immo­bilien sehr positiv ent­wickelt und waren schon fast ein Garant für stabile Rendite­erträge. Die jüngste Vergangen­heit hat uns jedoch vor Augen geführt, dass unter anderem veränderte Markt­bedingungen den Immo­bilien­markt dynamischer und komplexer gemacht haben und sich uns eine neue Realität präsentiert.

Umso wichtiger, dass nicht nur die Immo­bilien, sondern auch das Fremd­kapital in den Genuss einer aktiven Bewirt­schaftung kommt. Was dies in der Praxis heisst, dazu hat uns unser Asset Manager, die Fundamenta Group (Schweiz) AG, einen Blick hinter die Kulissen gewährt.

Zuerst ein paar Fakten, um die Wichtig­keit einer aktiven Bewirt­schaftung des Fremd­kapitals zu veran­schau­lichen. Wir, die Fundamenta Real Estate AG, weisen ein Immo­bilien­port­folio von CHF 1.2 Mrd. auf, welches gleich­zeitig Hypo­theken im Umfang von CHF 650 Mio. zur Finanzierung der Immo­bilien ausweist.

Nebst verschie­densten Faktoren, die durch ihren Ein­fluss veränderte Mark­tbedin­gungen ausge­löst haben, fallen am meisten wohl die Leit­zins­anpas­sungen ins Gewicht. Die Leit­zins­anpas­sungen von negativen 0.75% auf momentan +1.75% haben unsere Fremd­finan­zierungs­kosten jedoch nur unter­propor­tional belastet. Die Antwort auf die Frage, weshalb wir weniger stark vom Zins­anstieg betroffen waren, besteht aus drei Elementen, die im Zentrum des aktiven Mana­gements der Passiv­seite stehen: die Finan­zierungs­politik, daraus abgeleitet eine Finan­zierungs­strategie und die taktische Umsetzung.

Die Finan­zierungs­politik als Funda­ment

Die Grundlage bildet die Ausarbei­tung einer Finan­zierungs­politik, die durch den Verwaltungs­rat vorgegeben ist.

Hierfür wird die vom Asset Manager vorbereitete Risiko­beurteilung konsultiert, ergänzt und verab­schiedet. Auch beauftragt der Ver­wal­tungs­rat den Asset Manager, bei der Aus­arbeitung der Finan­zierungs­strategie (vgl. nach­stehend) das Risiko sowie die Kapital­struktur der abzu­sichernden Investments zu berück­sichtigen. Des Weiteren sollen die Finan­zierungs­quellen sowie Finan­zierungs­instrumente diversi­fiziert und das Liquiditäts­management sowie die Finan­zierungs­kosten und die Fällig­keits­struktur entsprechend berück­sichtigt werden.

Darüber hinaus sind regula­torische Vor­gaben und Erwartungs­haltungen der Stakeholder wie Investoren und Finan­zierungs­partner zu inte­grieren und zu überwachen.

Aus­arbei­tung der Finan­zierungs­strategie auf Basis der Finan­zierungs­polititk

Als zweiten Schritt erarbeitet unser Asset Manager die Finan­zierungs­strategie, die von der Finan­zierungs­politik abgeleitet und durch den Verwaltungs­rat verabschiedet wird. Diese präzisiert diverse Vor­gaben in Zusammen­hang mit der Finan­zierungs­politik: So sollen nur erst­klassige Finan­zierungs­institute (mit Vorgabe bezüglich Ratings) mit Schweizer Domizil für Fremd­kapital­finan­zie­rungen verwendet werden. Hinsicht­lich Kapital­struktur ist eine Mindest­eigen­kapital­quote von über 40% anzustreben.

Da Immobilien ein lang­fristiges Investment auf der Aktivseite einer Bilanz darstellen, sind die dazu­gehörige Passiv­seite und somit das Fremd­kapital und dessen Finan­zierung entsprechend lang­fristig aufzu­gleisen und abzu­sichern. Eine höhere Duration bei vergleichs­weisen tiefen Finan­zierungs­kosten ist grund­sätzlich mit den regel­mässigen operativen Cashflows aus Miet­einnahmen erstrebens­werter als die kurz­fristige Mini­mierung der Finan­zierungs­kosten bei einer kurzen Laufzeit.

Diesbezüglich kann eine Mindest-Duration der gesamten verzins­lichen Fremd­finan­zierungen in der Finan­zierung­strategie vorgegeben werden, ebenso der Anteil der durch Fest­hypotheken abzu­sichernde Teil und die Fällig­keits­struktur. Bei beiden Vor­gaben können auch hier Band­breiten zum Einsatz kommen, um opportu­nistisch auf bestimmte Markt­gegeben­heiten reagieren zu können.

Hinsichtlich der zu ver­wenden­den Finan­zierungs­instrumente oder Produkte sind wiede­rum die oben erwähnten Kriterien im Ein­klang mit der Asset Strategie abzu­stimmen.

Die aktive Bewirtschaftung des Fremdkapitals ist integraler Bestandteil unseres zukunftsgerichteten Portfoliomanagements

Eine unter­schätzte Dimen­sion

Um den doch sehr tech­nischen Ausfüh­rungen etwas ent­gegen­zusetzen, kann auch in der Finanz­welt durchaus von Attrak­tivität gesprochen werden. Spezifischer formuliert wären das die unter­schiedlich attrak­tiven Finan­zierungs­instrumente.

So können aufgrund der Finan­zierungs­konditionen, Über­legungen zur Kapital­struktur oder Gesell­schafts­grösse unbesicherte Blanko­kredite, Bonds etc. weniger attraktiv sein als z.B. besicherte Hypo­theken in Form von Geld­markt­hypo­theken, Fest­hypo­theken und abgesicherte SWAP-Geschäfte. Zudem haben die regula­to­rischen Vorgaben bei der Auswahl von Finan­zierungs­produkten einen gewichtigen Einfluss: z.B. Wohn­immobilien an erst­klassiger Lage und Zustand können tendenziell höher belehnt werden als Gewerbe­liegen­schaften an peripheren Lagen. Dabei achtet unser Asset Manager insbe­sondere auf eine breite Fällig­keits­struktur sowie eine Diversi­fikation bei den Finan­zierungs­partnern.

Zudem werden laufend neue und alter­native Finanz­produkte entsprechend ihrer Kompa­tibilität mit der Finan­zierungs- und der Asset-Strategie geprüft.

Taktische Umsetzung

Als dritter Faktor in dieser Gleichung setzt eine optimale Umsetzung der Finan­zierungs­strategie ein aktives Liqui­ditäts­monitoring und Liqui­ditäts­management sowie regel­mässiges Reporting zur Über­wachung der Kenn­zahlen, Band­breiten und vorhan­denen Covenants voraus. Bei unserem Asset Manager wurde dazu ein Finan­zierungs­ausschuss imple­mentiert, der in regel­mässigen Sitzungen die taktische Um­set­zung der Finan­zierungs­strategie über­prüft und allfäl­lige Mass­nahmen beschliesst. Es werden aktuelle Kapital- und Kredit­märkte, diverse Zins­prognosen, Markt­szenarien sowie deren Auswir­kungen auf die Finan­zierung­situation analysiert und besprochen. Besonders wird aber der Lang­fristigkeit sowie den Investi­tionen auf der Aktivseite Rechnung getragen. Die integrative Einbindung von Vertretern sowohl des Asset Managements als auch der Finanz­abteilung stellt sicher, dass alle Aspekte bei der Entscheidungs­findung berück­sichtigt werden.

Die Finanzierungsstrategie unseres Asset Managers gibt taktische Band­breiten vor, die es erlauben, opportu­nistisch auf Markt­gegeben­heiten reagieren zu können. Bei Unter- bzw. Über­schreitung der Kenn­zahlen bzw. Band­breiten, führt er ent­sprechende Mass­nahmen wie z.B. eine Aus­schreibung oder Aufnahme von Fest­hypo­theken durch.

Wenn aufgrund der Markt­gegeben­heiten Finan­zierungs­opportu­nitäten identifiziert werden, stösst unser Asset Manager Verhand­lungen mit diversen Finan­zierungs­partnern an. Er kann hierfür auf eine breite Basis an Kontakten zu erst­klassigen Finan­zierungs­instituten zurück­greifen und befindet sich auch im ständigen Austausch mit potenziellen zukünftigen Partnern. Die offene und trans­parente Kommuni­kation ist dabei die Basis für die partner­schaftliche Zusammen­arbeit mit den Banken.

Sofern im Finan­zierungs­ausschuss Anbindungs­vorschläge ausge­arbeitet werden, werden diese vom Ver­waltungs­rat formell abgesegnet. Der Asset Manager kümmert sich im Anschluss um die Abwicklung sowie Dokumen­tation der entspre­chenden Finan­zierungs­instrumente.

Es zeigt sich, dass durch eine aktive Bewirt­schaftung des Fremd­kapitals – oder anders formuliert – einer geschickten Anwendung von Finan­zierungs­politik, Strategie und taktischer Um­setzung, nicht nur ein klarer Wett­bewerbs­vorteil erreicht werden kann. Die Synergie dieser Elemente ermöglicht es unserem Asset Manager auch, optimale Ent­scheidungen zu treffen sowie Ressourcen effektiv einzu­setzen und bildet eine robuste Grund­lage, um lang­fristige Renditen für die Aktionäre der Fundamenta Real Estate zu generieren.

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